Warum Lausitz?
Kohleausstieg bleibt Handarbeit – aber warum gehen wir dazu in die Lausitz?
„Hier wird das Klima verhandelt“ unter dem Motto sind wir als Ende Gelände 2017 während der Weltkilmakonferenz in die Gruben des Rheinlands gestartet. Das Motto bleibt das gleiche – der Ort ist dieses Jahr allerdings ein anderer. 6 Gründe warum Ende Gelände Ende November in der Lausitz für Klimagerechtigkeit kämpfen wird:
- Tagebaue erweitern und neue Aufschliessen geht’s noch?
Während alle davon reden, die Braunkohle zu reduzieren und Abbaugebiete zu verkleinern soll in der Lausitz beim Tagebau Nochten noch eine Erweiterung genehmigt werden. In der Diskussion um Welzow Süd ist längst auch noch nicht ein ganz neuer Tagebau vom Tisch. Tagebau erweitern und vielleicht sogar neue Genehmigen? Unsere rote Linie verläuft am bestehenden Grubenrand – für uns ist genau hier auch in der Lausitz ENDE GELÄNDE.
- Kohleausstieg! Welcher Kohleausstieg?
Vor genau 10 Monaten wurde der vermeintliche „Kohlekompromiss“ geschlossen. Doch von Ausstieg ist gar keine Spur. Weder wurden bisher Kraftwerke abgeschaltet noch der Kompromiss in Gesetze gegossen. Doch selbst wenn das sogenannte „Kohleuasstiegsgesetzt“ kommt – die Lausitz ist für die nächsten Jahre erstmal komplett ausgenommen. Kein Kraftwerk, kein Bagger, kein Tonne Braunkohle soll hier weniger verbrannt werden. Einfach mal gar nichts machen und die Sachen weiterlaufen lassen – nicht mit uns.
- Gemeinsam für den Kohleausstieg!
Im Herbst stoppten Umweltverbände mit einer Klage vorübergehend den Betrieb im Tagebau Jänschwalde. Das größte Kraftwerk Deutschlands muss seit dem auf eine wichtige Versorgunsgquelle verzichten. Der Kohlekonzern Leag hat bereits die ersten Schritte eingeleitet, um den Betrieb in Jänschwlde schnellstmöglich nach der Umweltverträglichkeitsprüfung wieder aufzunehmen. Hier sagen wir: Kohleausstieg heißt Tagebau stillegen und Krfatwerke abschalten.
- #NotmyKlimapaket!
Am 21.09. gingen über 1,4 Millionen Menschen auf die Straße, um für Klimaschutz zu demonstrieren. Die Antwort der Regierung – ein Schlag ins Gesicht für uns alle! Eine Woche bevor die SPD sich selbst für ihre „Großen Wurf“ beim Klimaschutz auf ihren Parteitag selber feiern und somit irgendwie ihre Verbleib in der Regierung retten möchten sagen wir nein. In der Lausitz, in SPD geführten Brandenburg ist es nun an uns dieser Regierung zu zeigen, dass spätestens mit diesem Klimaschnutz-Verhinderungspaket sie sämtlich Legitiomation verloren haben. Wir antworten ENDE GELÄNDE.
- Die Umweltorganisationen Grüne Liga, Greenpeace und das zivilgesellschaftliche Bündnis Klima-Allianz Deutschland weisen darauf hin, dass die finanzielle Absicherung der Braunkohle-Folgekosten momentan im Rahmen der Vorsorgevereinbarungen, die zwischen den Landesregierungen von Brandenburg und Sachsen und dem Braunkohleunternehmen LEAG geschlossen wurden, nicht gewährleistet ist. Zudem hat sich herausgestellt, dass die LEAG-Mutter, der tschechische Finanzinvestor EPH, der vor drei Jahren die Braunkohlesparte des schwedischen Staatskonzerns Vattenfall gekauft hatte, sich vor einem Untersuchungsausschuss des schwedischen Parlaments zu Vorwürfen wegen Geldwäsche, Steuerbetrug, Bestechung und Korruption rechtfertigen muss. Aus den mangelhaften Vereinbarungen mit diesem verantwortungslosen Unternehmen ergibt sich nur eine Antwort: Jetzt ist ENDE GELÄNDE!
- people not profit!
In einer aktuellen Situation, wo bereits weltweit zahlreiche Menschen aufgrund der veränderten klimatischen Bedingungen ihre Lebensgrundlage verlieren und als ‚Klimaflüchtlinge‘ ihr zu Hause verlassen müssen, erscheint der Ausbau von Tagebaugebieten als zynisch. Die Erreichung der Ziele von Paris erfordert drastische Maßnahmen, umso mehr wenn Hauptverschmutzer wie die USA aus dem Abkommen aussteigen, um die Interessen großer Energiekonzerne zu wahren. Es kann also nicht sein, dass die Regierungsparteien in spe sich von der Industrie, in diesem Fall dem lokalen Energiebetreiber Leag, unter Druck setzen lassen. Der Fokus muss darauf liegen den Beschäftigen der Kohleindustrie alternative Beschäftigungsmöglichkeiten anzubieten und sich klar für einen ökologisch sinnvollen Strukturwandel vor Ort einzusetzen. Wir stehen zusammen mit allen Menschen, die unter den Folgen des Braunkohleabbaus leiden und sagen ENDE GELÄNDE!