Aktionskonsens

(Stand Juli 2018 – wird für 2019 noch überarbeitet)

Der Aktionskonsens ist ein verbindlicher Rahmen dieser Ende Gelände Aktion. Viele Gruppen, Einzelpersonen und AGs haben ihn in einem kollektiven Prozess in offenen Plena über mehrere Monate erarbeitet und im Konsens beschlossen. Er ist uns deshalb sehr wichtig.

Der Aktionskonsens ist Voraussetzung dafür, dass die Ende Gelände Aktion für alle Teilnehmenden transparent und gut einzuschätzen ist; er vermittelt, dass wir auch in einer Aktion mit sehr vielen Menschen auf einander achten und uns unterstützen. Als Ende Gelände sagen wir, was wir tun und werden tun, was wir sagen. Alle Menschen, die sich dieser Vereinbarung anschließen, laden wir herzlich ein, sich an der Aktion von Ende Gelände zu beteiligen.

Vom 25. bis 29. Oktober 2018 werden wir, gemeinsam mit vielen Menschen, durch Aktionen des Zivilen Ungehorsams uns der geplanten Zerstörung des Hambacher Forstes entgegenstellen und den reibungslosen Ablauf im Betrieb des Rheinischen Reviers mächtig durcheinander bringen. Wir setzen damit ein Zeichen gegen den weiteren Abbau und die Verbrennung von Kohle, eine der entscheidenden Ursachen für die globale Klimaerwärmung und ihre dramatischen Folgen. Angesichts der Dringlichkeit des Klimaproblems halten wir es für notwendig und angemessen, einen Schritt weiter zu gehen: vom öffentlichen Protest zum Zivilen Ungehorsam. Denn die Regierenden setzen weiter auf zerstörerische fossilen Energien. Der Hambacher Forst wird jetzt für immer mehr Menschen zum lebendigen Symbol des Widerstands dagegen.

Unsere Aktionsform ist eine offen angekündigte Massenblockade mit vielfältigen Beteiligungsmöglichkeiten nach dem Vorbild der erfolgreichen Ende Gelände-Blockaden von 2015 bis 2017. Ob protesterfahren oder nicht, alle sollen teilnehmen können: Wir werden technische Infrastruktur wie beispielsweise Schienen, Zufahrten oder Bagger blockieren, um Kraftwerke von der Kohlezufuhr abzuschneiden. Wir werden sichtbare Zeichen gegen die Rodung des Hambacher Forstes setzen. Damit wir unsere Blockade bequem gestalten können, werden wir in der Blockade z.B. Strohsäcke mit uns führen. Wir begrüßen es, wenn Aktivist*innen Hilfsmittel (z.B. Lock-ons oder Hängematten) nutzen, um die Blockade zu verlängern.

Wir werden uns ruhig und besonnen verhalten, von uns wird keine Eskalation ausgehen, wir gefährden keine Menschen. Wir werden mit unseren Körpern blockieren und besetzen. Wir werden dabei keine Infrastruktur zerstören oder beschädigen. Wir werden uns nicht von baulichen Hindernissen aufhalten lassen Absperrungen von Polizei oder Werkschutz werden wir durch- oder umfließen und uns auf keine Provokationen einlassen. Unsere Aktion wird ein Bild der Vielfalt, Kreativität und Offenheit vermitteln. Unsere Aktion richtet sich nicht gegen die Arbeiter*innen von RWE, die von RWE beauftragten Firmen oder die Polizei. Die Sicherheit der teilnehmenden Aktivist*innen, der Arbeiter*innen und aller Beteiligten hat für uns oberste Priorität. Wir bereiten uns gut auf einen sicheren Weg zu unseren Aktionsorten vor.

Wir kommen aus verschiedenen sozialen Bewegungen und politischen Spektren. Gemeinsam übernehmen wir Verantwortung für das Gelingen der Aktion. Wir wollen eine Situation schaffen, die für alle Teilnehmenden transparent ist und in der wir aufeinander achten und uns unterstützen. Mit Aktionstrainings im Vorfeld werden wir uns gemeinsam auf die Blockade vorbereiten.

Wir sind solidarisch mit allen, die Widerstand gegen die Klimazerstörung durch Kohlekraftwerke und gegen die sozialen und ökologischen Folgen fossiler Energieversorgung leisten. Wir stellen uns entschieden gegen alle Versuche, den Widerstand gegen den Kohleabbau für reaktionäre oder nationalistische Ziele zu missbrauchen.