Newsletter #32 – Hambacher Forst – gemeinsam und vielfältig für Klimagerechtigkeit!
Die Klimagerechtigkeits-Bewegung lässt sich nicht einschüchtern. Wir sind kraftvoll, vielfältig und entschlossen, gemeinsam für den Erhalt des Hambacher Forst zu kämpfen!
Foto: @Oaktown
Es ist nicht zu fassen: um uns herum brennen Wälder und Böschungen, Ernten verdorren, Wissenschaftler*innen warnen eindringlicher denn je, dass der Erde eine Heißzeit droht. Doch RWE beharrt stur darauf, dass es ‚zwingend erforderlich‘ sei, den Hambacher Forst jetzt weiter zu roden – und wollen damit noch nicht einmal warten, bis die Verhandlungen in der Kohleausstiegsverzögerungs-Kommission abgeschlossen sind. Für diesen Kurs bekommt der Stromriese Rückendeckung der NRW-Landesregierung, die seit Wochen massive Polizeieinsätze gegen die Klimaschützer*innen im Hambacher Forst ermöglicht.
Doch die Klimagerechtigkeits-Bewegung lässt sich nicht einschüchtern. Wir sindkraftvoll, vielfältig und entschlossen weiter gemeinsam für den Erhalt des Hambacher Forst zu kämpfen! Ende Oktober werden wir mit Ende Gelände zu Tausenden sagen: Hambi bleibt! – aber auch vorher gibt es schon viele Gelegenheiten aktiv zu werden. Mehr dazu in diesem Newsletter…
1. Hambi verteidigen – Aktionen im Überblick
2. Für Klimagerechtigkeit mobilisieren
3. Über Grenzen hinweg – aktiv in Europa
4. Ende Gelände Treffen Hannover
5. Auch finanzielle Unterstützung ist willkommen
1. Viele Gelegenheiten, ein Ziel: Hambi verteidigen
Im Hambacher Forst ist eine Menge los: Bevor Ende Gelände zum letzten Oktoberwochenende (26.-29.10) mobilisiert, gibt es in den kommenden Wochen viele verschiedene Möglichkeiten sich einzubringen
Die Aktivist*innen im Hambacher Forst bereiten sich darauf vor, gegen die in den nächsten Tagen und Wochen erwartete Räumung der Waldbesetzung aktiv zu werden. Sie freuen sich über Unterstützung, Besuch, Soli Aktionen und Sach- oder Geldspenden!
Wer gerne zupackt, kann am nächsten Sonntag den 16. September und selbst Bäume pflanzen. Die Aktion „Aufbäumen gegen Kohle“ lädt zum Waldfest und erklärt den September zur Aufforstungssaison!
Am 16. – wie auch an den darauffolgenden drei Sonntagen – finden die beliebten Waldspaziergänge mit Michael Zobel und Eva Töller statt. Zuletzt waren hier über 1100 kleine und große Teilnehmer*innen!
Die Aktion Unterholz ruft zu dezentralen Aktionen auf, um die Räumung des Waldes mit den Mitteln zivilen Ungehorsams zu verhindern. Aktuelle Informationen bekommt ihr am besten auf Twitter unter #AktionUnterhoz und #hambibleibt.
Am 6. Oktober rufen NGOs und Umweltverbände zu einer großen Demo beim Hambacher Forst auf. Letzte Woche hatte RWE vor dem Oberverwaltungsgericht Münster zugesichert, vor diesem Datum nicht mit der offiziellen Rodung zu beginnen.
Und vom 25.-29. Oktober heißt es dann Ende Gelände! Mit massenhaftem zivilem Ungehorsam verleihen wir unserer Forderung für den Erhalt des Hambacher Forsts und einen sofortigen Kohleausstieg Nachdruck. Aktivist*innen aus ganz Europa schließen sich uns an, wenn Ende Gelände dieses Jahr wieder sagt: One Struggle – one Fight – Ende Gelände – Hambi bleibt!
2. Für Klimagerechtigkeit mobilisieren
Um Klimagerechtigkeit und gesellschaftlichen Wandel zu erreichen, müssen wir viele werden! Menschen in eurem Umfeld über die aktuelle Lage im Hambi, macht Mobi-Veranstaltungen, organisiert Busse zur Aktion und tut was euch sonst noch Spaß macht.
a) Organisiert Veranstaltungen in eurer Stadt / eurem Dorf
Wir haben eine ausführliche Ende Gelände-Präsentation vorbereitet und auch Praxis-Tipps zusammengefasst, die euch die Organisation einer Veranstaltung erleichtern. Es braucht nur einen Raum, etwas Werbung und den Mut selbst Initiative zu ergreifen.
Solltet ihr euch (noch) nicht zutrauen, selbst vorne zu stehen, kein Problem: Referent*innen aus dem Bündnis kommen zu euch und können diesen Part übernehmen. Schreibt uns hier.
Meldet euch auch wenn ihr bereits eine Veranstaltung plant, damit wir den Termin auf der Website veröffentlichen können.
b) Busse zur Aktion – Mobi für den Sonderzug
Eine gemeinsame Anreise macht es sehr viel leichter, Menschen für die Aktion zu begeistern. Wenn ihr einen Bus organisieren wollt – oder bereits einen Bus organisiert habt – meldet euch per mail (PGP-Key)! Bald gibt es auch mehr dazu auf unserer Homepage.
Es wird auch einen Sonderzug zur Aktion geben! Von Prag über Leipzig, Berlin und Hannover direkt ins Rheinland. Nach aktueller Planung geht es im Laufe des Donnerstags, 25.10. los und Sonntag, 28.10. wieder zurück. Ladet eure Freund*innen, Nachbar*innen und Verwandte ein, mobilisiert kräftig für den Zug und lasst uns gemeinsam auf der Schiene ins Rheinland fahren. Falls ihr bei Mobilisierung/Ticket-Verkauf unterstützen wollt, wendet euch an die Sonderzug-Orga. (PGP-Key)
c) heiße Mobi-Phase – jetzt Material bestellen
Wenn ihr noch kein Mobi-Material habt, wird es jetzt langsam Zeit. 😉
Bestellt euch unsere tollen Plakate, Flyer, Aufkleber und verteilt sie in eurer Region/Stadt/Dorf. Geht plakatieren und beklebt all die Stellen, an denen euch schon immer eine knackigere Aussage gefehlt hat. Das Material könnt ihr kostenlos (aber gerne gegen Spende) bestellen bei mobimaterial@ende-gelaende.org (PGP-Key)
Den Flyer gibt es auch bereits auf Englisch und Französisch zum Runterladen und selber drucken, kleinere Mengen englischer Flyer haben wir auch gedruckt vorrätig.
3. Über Grenzen hinweg – erfolgreiche Aktionen in Europa
Vom 28.8. bis 30.8. haben Aktivist*innen des niederländischen Aktionsbündnis „Code Rood“ – Alarmstufe Rot – zusammen mit lokalen und internationalen Gruppen die Gas-Industrie des Konzerns NAM (Shell & Exxon-Mobil) bei Groningen blockiert. Etwa 700 Aktivist*innen beteiligten sich und sorgten dafür, dass die Blockade ganze 50 Stunden aufrecht gehalten werden konnte. Es gab große Unterstützung aus der lokalen Bevölkerung und mediale Öffentlichkeit, so dassdie lokale Regierung kurzerhand beschloss, die Aktion zu legalisieren. Ein voller Erfolg!
Nach „Limity Jsme My“ in Tschechien war „Code Rood“ die zweite Aktion, die wir dieses Jahr im Rahmen der Kampagne „Ende Gelände Goes Europe“ unterstützten. Aufbauend auf ihren eigenen Erfahrungen und denen der Ende Gelände-Aktivistis gelang es den Organisierenden sowohl im Vorfeld der Aktion als auch währenddessen eine wirklich internationale Atmosphäre zu schaffen. Besonders die Zusammenarbeit und gemeinsame Mobilisierung über Ländergrenzen hinweg hat viel Potenzial. Wir sind dankbar für diese Kooperation mit unseren europäischen Freund*innen. Indem sie Bündnisse in ihre Kämpfe und Organisierung einbinden (und Solidarität mit anderen zeigen, z.B. den Hambi-Verteidiger*innen), tragen sie dazu bei, ein Wir-Gefühl innerhalb der europäischen Klimagerechtigkeitsbewegung zu verbreiten. Dieses Gefühl der Verbundenheit ist so wertvoll und notwendig, um der fossilen Industrie die Stirn bieten zu können und einen wirklichen Systemwandel voranzutreiben.
4. Bündnistreffen in Hannover (14. – 16. September – schon vorbei ;-))
Dieses Wochenende ist es wieder so weit: Wir treffen uns zum Bündnistreffen in Hannover, um die anstehenden Aktionen vorzubereiten. Bitte meldet euch hier an, damit die Orga-Crew Kinderbetreuung, Schlafplätze und Essen planen kann. Wir freuen uns auf ein gemeinsames Wochenende! Kommt gerne vorbei!
5. Deine/Ihre Spende für zivilen Ungehorsam
Auch für unsere diesjährige Massenaktion brauchen wir wieder dringend eure finanzielle Unterstützung. Egal ob viel oder wenig. Egal ob einmalig oder regelmäßig. Egal ob Grube, Camp oder Spende – Werde ein Teil von Ende Gelände!
Ihr könnt online spenden oder per Überweisung an diese Kontoverbindung:
Ende Gelände
IBAN: DE48 4306 0967 1120 8464 00
BIC: GENODEM1GLS
Viele Grüße,
eure Newsletter-Redaktion
PS: Es ist besorgniserregend, nicht hinnehmbar und geht uns alle an! Die Ereignisse in Chemnitz in der vergangenen Woche haben uns zutiefst getroffen; jetzt müssen wir als linke, emanzipatorische Bewegung erst recht zusammenstehen!
Rechte Parolen in Massendemonstrationen, Hitlergrüße, Rechtsextreme die Menschen durch die Straßen jagen und Politiker*innen und Staatsbeamte die sich mit Versuchen die Ereignisse zu leugnen und runter zu spielen überschlagen – in Chemnitz hat sich der gesellschaftliche Rechtsruck aufs Hässlichste gezeigt. Lasst uns gemeinsam dagegenhalten, Diskriminierung und Rassismus den Kampf ansagen und uns gegenseitig den Rücken stärken. Im Hambacher Wald und überall wo Ungerechtigkeit sichtbar wird – für ein gutes Leben für alle – unabhängig von Herkunft, Gender, Religion oder sexueller Orientierung!